Toptone Music

Basler Zeitung; 05.11.2007

In ihrem neuen Arrangement «da capo» treten die Multiinstrumentalisten Quattro
Stagioni mit der Mezzosopranistin Barbara Schneebeli auf. «Quattro e Mezzo» ist voller
Überraschungen.
Da capo › noch einmal das Instrumentarium in Fülle, die feinen Kompositionen, die
Highlights aus früheren Produktionen. Schön und immer wieder gern gehört, wenn die
Quattro Stagioni Volksweisen aus verschiedensten Kulturen in eigenwilliger Kombination
der Instrumente zum Besten geben, wenn sie witzig verfremden, sprühen vor klingenden
Ideen. Schon haben wir diesem bekannten Tanz mit Genuss gelauscht, klingt eine Ballade im
vielstimmigen Sound, bewundern wir vergnügt, was man alles aus all diesen Instrumenten
herausholen kann. Und schon fragen wir uns, ob diese virtuosen musikalischen Pröbler nach
bald dreissig Jahren nicht etwas in Routine erstarrt sind, in brillanter zwar.

In Harmonie. Da kommt kurz Aufregung im Saal des Tabourettli auf. Eine junge Frau stürmt
durchs eben noch andächtige Publikum, springt stolz auf die Bühne und greift singend so
überzeugend ein, dass sich das Quartett auf die (sehr einfühlsame) Statistenrolle zurückzieht,
wenigstens fürs Erste. Der kecke Einstieg der Sängerin Barbara Schneebeli ins Programm «da
capo» (Regie Salomé Im Hof) ist ein schöner selbstironischer Einfall der Stagioni. Und mit
ihren Instrumenten, mal im schlichten Lied, mal in der köstlich respektlosen Arien-Persiflage,
harmonieren Cornelius Buser, Jürg Mosimann, Paul Ragaz und Walther Thöni subtil mit
Schneebeli, die mit eindringlicher Mimik neben dem tollen stimmlichen Repertoire überzeugt.

«Es geigt» im Team der Vollblutmusiker, jetzt im Quintett. Genauer: Es streicht, zupft, bläst,
schlägt, singt, klingt, was die Instrumente im Dutzend hergeben. Die Stagioni sind, jeder ein
ausgeprägter Individualist, Meister im musikalisch präzisen Spiel mit Emotionen, und es fehlt
in «da capo» weder an bekannten Einspielungen wie Thönis umwerfender Melange von Bach
und irischer Volksmusik, noch an ins wechselvolle Arrangement eingestreuten
Überraschungen wie die von Schneebeli gesungenen hinterlistigen Bonmots. Hineingespickt
zwischen die alten und neuen Stücke, sind auch sie sehr hörenswert.

Gestaltung N. Peltier | Umsetzung apload GmbH